Freitag, 10. Mai 2013

E1 Tag 35 (Willebadessen - Scherfede, 18 km)


Gemeinsam, mit meinen neu gefundenen drei  Wegbegleitern, machten wir uns auf den Weg.

Durch den Klostergarten aus Willebadessen hinaus zum Egge Gebirge, was uns hinter einem Viadukt wieder aufnahm. Unverändert nach Süden ziehend, durch beidseitigen Wald mit Aussichtspunkten, zieht sich der E1 auf der Höhe entlang. Wir trafen an einem dieser Punkte zwei weitere E1-Wanderer, jedoch in die entgegengesetzte Richtung gehend.

Bis zum Deister hatte ich vorher gerade einmal ein Pärchen getroffen, die den E1 gestartet waren, und hier habe ich in einer Woche schon 4 weiter Personen getroffen. Ich bin gespannt, ob ich noch weitere Menschen treffe, die diesen Weg gehen.

Der Tag hatte diesmal kein Etappenziel am E1, sondern den Ort Scherfeld, wo das Automobil einer Mitwanderin wartete. Ich war nicht von Anfang an mit diesem Ziel unterwegs, habe mich aber schnell auf diese Alternative mit dem Auto am Ende eingelassen, denn die Luft würde längere Etappen war schon etwas raus. In Scherfeld angekommen fuhren wir nach Marsberg, wo ich mich von meinen Begleitern verabschiedete und mit der Bahn über Kassel Wilhelmshöhe nach Hamburg zurückfuhr.

Donnerstag, 9. Mai 2013

E1 Tag 34 (Bad Driburg - Willebadessen, 19 km)


Ein Bus vom Bahnhof Bad Driburg brachte mich in wenigen Minuten wieder hinauf zum Weg auf dem Egge Gebirge, zu der Position, von der ich Gestern in den Ort fuhr. Der Himmel war noch nicht komplett zugezogen, aber es war nicht mehr so warm wie am Vortag. Zum Wandern aber ideale Bedingungen.

Mit größeren Schlenkern, aber der Südrichtung folgend windet sich der weiterhin schöne Weg entlang des Gebirgszuges. Aus der Ferne kam das Grollen einer Gewitterzelle auf mich zu. Ich hatte totales Glück, denn nach vielen Kilometern ohne Schutzmöglichkeit, traf ich zu den ersten Regentropfen um eine Ecke herum unverhofft auf eine Schutzhütte.
Ich legte mich als einziger Schutzsuchender auf die Holzbank und döste vor mich hin, bis das Gewitter verzogen war. Von hier bog ein Weg mit dem Wegweiser nach Willebadessen ab, dem ich folgte, um mein Tagesziel zu erreichen. Die heute kürzere Strecke empfand ich als sehr angenehm. Ich hatte am Nachmittag noch Zeit, den Ort zu erkunden und in Ruhe in einem Café die Zeit zu genießen. In kleinen Orten, wie Willebadessen, gibt es natürlich nur ein Café und die Chance ist groß, Menschen wiederzutreffen, was dann auch geschah.






Die drei Wanderer vom gestrigen gemeinsamen Abendessen hatten das gleiche Ziel, und nun waren wir wieder beieinander. Wir verabredeten uns beim Abendessen für einen gemeinsamen Start am Folgetag und verließen das Restaurant in unsere jeweiligen Unterkünfte.

Mittwoch, 8. Mai 2013

E1 Tag 33 (Detmold - Bad Driburg, 29 km)



Schichtwechsel. Meine alleinige Begleiterin der letzten Kilometer vom Vortag verließ uns zum Bahnhof und trat, wie geplant, die Heimreise an, nachdem wir gemeinsam mit der Begleiterin, die uns gestern an der Bushaltestelle verlassen hatte, gefrühstückt hatten.
Mit dem verbleibenden Duo machten wir uns auf zum Hermannsdenkmal. Da wir beide das Denkmal kannten, sparten wir uns den Abstecher zum letzten Anstieg und wanderten weiter auf dem E1, der hier auch Hermannsweg heißt. Ein wunderschöner Weg entlang des östlichen Randes des Teuteburger Waldes, der immer wieder Blick auf die tiefergelegenen Gebiete im Osten freigibt. Tendenziell immer nach Südost stoßen wir mitten aus dem Wald auf die Extersteine. Leider war der Himmel verhangen, aber die Felsformation ist stets beeindruckend. Ein idealer Platz für eine Pause.

Durch die Formation den Weg nehmend führt der E1 weiter hinauf, um etwas später wieder alle Höhe verlieren zu lassen. Die B1 wird gekreuzt und der Weg und die Richtung Südost fortgesetzt. Vorerst aufsteigend, dann auf der Höhe bleibend und wieder bergab geht es zur Silbermühle. Ein traumhaft gelegenes Lokal, wo auch wir nicht ohne eine Rast vorbei laufen konnten, befindet sich nun dort, wo früher Silber verarbeitet wurde. Hier sind wir wiedereinmal dem Wanderer-Paar begegnet, die wir Tage zuvor auch in Linderhofe trafen.


Der E1 wendet sich nun deutlicher dem Süden zu und verläuft fast durchweg auf der Höhe entlang dem Egge Gebirge. Ein sehr schöner Streckenabschnitt des E1: Wenig Publikumsverkehr und viel Natur. Die Länge der Strecke allein hat die Grenzen der Kondition wieder spüren lassen. Als wir an der Landstraße L755 ankamen, hatte ich mich weiter südlich vermutet. Vorbei kommende Cross Radfahrer konnten uns versichern, dass wir noch 4 km zu Gehen hatten, was ca. eine Stunde bedeutet. Zum Ende einer Tour ist eine Stunde mehr schon eine Herausforderung. Noch einmal raffen wir uns auf und erwischten jeweils unseren Bus. Meine Begleitung nach Alten Beken und ich nach Bad Driburg. – Durch ein Missverständnis kam ich nicht an mein gebuchtes Bett in der Jugendherberge (die Tür war scheinbar verschlossen und niemand erreichbar) und musste mir noch eine Unterkunft suchen. Die alten bekannten Wanderer in einem Gasthof wiedertreffend, habe ich mit denen erst einmal zusammen zu Abend gegessen, denn der Wirt versprach Hilfe. - Das Wanderer-Pärchen hatte eine weitere Begleiterin plus Hund hinzu bekommen. – Ich wurde nach dem Essen dann vom Wirt in eine Unterkunft nahe dem Bahnhof gefahren, wo noch ein Zimmer für mich frei war. Von dort fuhr auch ein Bus, der mich am nächsten Tag zurück zum gestrigen Endpunkt bringen sollte.

Dienstag, 7. Mai 2013

E1 Tag 32 (Burg Sternberg - Detmold, 33 km)

Am kommenden Tag wartete zum Frühstück bereits die nächste Wegbegleiterin, um unser Quartett wieder zu vervollständigen. Die Füße, noch etwas vom Vortag strapaziert und nicht mit Freude in die Wanderstiefel verpackt, sollten uns auch an diesem vierten Tage des Abschnittes weit tragen. Der erste Ansteuerungpunkt war die Festung Burg Sternberg, von der wir allerdings nicht viel wahrnahmen. Etwas abseits vom E1 gelegen, hätten wir einen Abstecher machen müssen, zu dem wir so früh nach dem Start noch kein Interesse hatten.

Auf der Höhe bleibend, gab es vorerst weiter nach Westen wandernd viel Wald, der sich erst beim Erreichen einer Einzelhaussiedlung bei Schwelentrup öffnete. Hier wechselt der E1 seine Richtung nach Nordwest, um kurz nach Überquerung der alten Dorfstraße wieder nach Westen abzuknicken und in Haine und Wiesen verlierend nach Hillentrup zu führen. Noch vor dem Ortskern geht es südlich am Friedhof entlang wieder aufwärts. Wir gehen immer noch auf der gleichen Route, die auch der Hansaweg nutzt. Es ist wieder viel Wald um uns herum, ohne das er durch Gastronomie zu Pausen einlädt. Das Gebiet nennt sich hier schon Lemgoer Stadtwald.
Ein gemauerter Unterstand biete sich als Rastplatz für ein kurzes Picknick. Bald darauf stießen wir auf die Windelsteinhütte und etwas später am Aussichtsturm auf eine weitere Hütte. Eine kurze Pause für den Schluck aus der Wasserflasche konnten wir gut gebrauchen. Für ein Mitglied unserer Minigruppe wurde es mit dem Zeitpunkt der Abfahrt seines Zuges ab Lemgo knapp, und er trennte sich am Aussichtsturm von uns um forschen Schrittes rechtzeitig zum Bahnhof zu kommen, was er auch schaffte. Zu dritt wanderten wir etwas gemächlicher durch die Anlagen des Staff Parks hinab nach Lemgo, wo wir in der Fußgängerzone eine Pizza aßen. Die Füße waren schon müde und wir schauten nach dem Essen nur kurz in den schönen Altstadtbereich, denn das Tagesziel war Detmold.

Nach Süden orientiert, durch Viertel des Stadtrands durch Felder und Wäldchen, die südliche Umgehungsstraße Lemgo querend nach Wahmbeck. Weiter südwestlich nach Loßbruch und wieder südlich über Klüt, wo wir die B238 kreuzten, nach Detmold. Es dämmerte schon leicht und wir waren müde. Auf der Siegfriedstraße hielten wir uns bis zum Zentrum von Detmold. An einer passenden Stelle mit kurzer Verbindung zum Omnibusbahnhof verließ uns eine Mitwanderin, die erst am Morgen wieder dazu stoßen sollte. Im Zentrum angekommen, fragten wir uns zur Jugendherberge durch, die hier, wie an vielen Orten immer etwas abseits am Hang liegen. Nur das wir den Talkessel durchqueren und wieder hinauf mussten. Von Detmold nichts gesehen, schleppten wir uns mehr, als das wir wanderten den scheinbar unendlich langen Weg zu Jugendherberge hoch. Der dortige Radau von den Schulklassen, die ihren letzten Tag vor der Abreise noch einmal besonders erleben wollte, haben wir kaum wahrgenommen. Ohne Abendessen vielen wir schnell in tiefen Schlaf.

Montag, 6. Mai 2013

E1 Tag 31 (Hameln - Burg Sternberg, 31 km)


In Hameln fing der Tag schon mit Sonnenschein an, der den Frühstücksraum, mit den nach Süden ausgerichteten Fenstern, durchflutete. Bepackt mit unseren Rucksäcken starten wir nun wieder zu dritt ein kurzes Stück an der Weser entlang, die wir an der nächsten Brücke, mit Blick auf die Wehranlage mit Bootsgasse, überquerten. Eine Bäckerei am Weg nutzen wir, um noch etwas für eine Zwischenmahlzeit einzukaufen. Kurz nach einer Kreuzung ging es dann steil bergan. Eine Treppe und steile Stiege führen dort direkt hinauf zum Riepenberg im Lipper Bergland. Oben am Klütturm angekommen brauchten wir eine kleine Pause, bevor wir bei leichterer Steigung nach Westen abbogen. Der Weg zwischen den Bäumen bot ausreichend Schatten, war aber licht bewachsen, dass wir weiten Blick in den Wald hinein hatten.
Wieder heraus und herunter folgten wir dem E1 durch Felder und Gehöfte, bei Königsförde eine Landstraße querend, hinauf zum nächsten Anstieg. Zu Beginn dieser Steigung nutzen wir die Lage mit der guten Sicht zurück auf den Riepenberg, das Gasthauses Waldquelle und stärkten uns für die weitere Strecke. Die Wirtsleute erzählten uns von den Wanderern, die hier übernachteten, weil es ja sonst viel zu weit war bis nach Hameln, oder in unsere Richtung nach Linder Hofe. Das gab uns zu Bedenken, denn wir hatten erst ungefähr die Hälfte der geplanten Etappe hinter uns, aber merkten schon leichte Erschöpftheit. Nach dem Essen war die Müdigkeit dann aber vorerst verflogen. Weiter nach Westen über den Lüningsberg, hinunter nach Reine, hinauf zum Forsthaus Dingelstedt und wieder hinunter nach Hummerbruch wechseln sich kleine Waldstücke mit bewirtschafteten Flächen am Wegesrand ab. Kurz vor Hummerbruch waren unsere
Wasservorräte fast aufgebraucht. Die Wege zwischen den Feldern mit wenig Schatten erhöhten den Bedarf an Flüssigkeit. Viele Häuser schienen für die Arbeit oder den Einkauf verlassen. erst im dritten Anlauf trafen wir auf eine junge Familie auf einem Bauernhof, wo wir nachtanken konnten. Anschließend ging es dann zum Glück wieder in bewaldete Gebiet, an deren Ende das Extertal anschloss. An einem Campingplatz vorbei verläuft der E1 nun auf der gleichen Route wie der Hansaweg. Diesem Weg folgend, zunehmen ermattet, kamen wir dann erschöpft in Linderhofe an, wo schon ein weiteres Pärchen, welches wir in den letzten Tagen immer wieder trafen, im Speiseraum des Hotels ausfindig machten. Heraus aus den Wanderstiefeln und kurz vor dem Ende der Ausgabe der warmen Mahlzeiten hatten wir noch ein schönes Abendessen bevor wir tot ins Bett vielen.