Samstag, 22. Mai 2010

E1 Tag 6 (Surendorf - Kiel Wik, 27 km)

Nachts war es kühl im Schlafsack geworden. Als ich erwachte, bot sich mir ein Nebel verhangener Blick auf die Ostsee (siehe Foto). Das Zelt musste ich nass verpacken. Um ca. 9:00 startete ich auf den Weg, der lange am Steilufer verläuft, um bei Dänisch Nienhof durch ein Forst abzuzweigen. Auf dem Weg über die Felder und bei Stohl zurück an den Strand wurde die Sicht nicht besser. Der wiederum schöne Weg am Strand mit der noch markanteren Steilküste als die am Vortag gesehene, war im wahrsten Sinne des Wortes steinig. Es war nicht immer einfach, festen Boden unter den Füßen zu finden, und gleichzeitig zügig voran zu kommen. Nach einigen Kilometern tauchte der Bülker Leuchtturm vor mir im Nebel auf. Ichsuchte das dortige Café auf, um eine kurze Pause mit Getränk zu verbringen. Es war schon nach 13:00 Uhr, aber die Sonne konnte sich noch nicht durchsetzen. Auf dem Wasser konnte man Großsegler anschauen, die in Richtung Aalregatta nach Eckernförde unterwegs waren und zig Jollen verschiedener Klassen, die sich für die Pfingstregatten vor Schilksee vorbereiteten.
Aufgetankt machte ich mich auf den Weg nach Strande, wo ich eine weitere Pause machte. Über Schilksee führt der E1 landeinwärts auf der selben Route wie der Schilkseewanderweg. Die Sonne hatte inzwischen Oberhand gewonnen, und so war jeder Schatten willkommen. Ich war überrascht, wie der Weg trotz Nähe zur Stadt eine Landschaft durchstreift, die dies nicht spüren lies. Hinauf und hinunter durch Gehölze, Weiden und Koppel vorbei bis zum Nord-Ostsee-Kanal.
Nach dem Übersetzen bin ich fälschlicher Weise der Uferstraße nach links gefolgt, die mich durch wenig interessantes Gewerbegebiet und Kasernenanlagen zu einer Bushaltestelle führte. Das Tagesziel war für mich erreicht, und ich fuhr mit dem Bus zum Hauptbahnhof.

Freitag, 21. Mai 2010

E1 Tag 5 (Eckernförde - Surendorf, 18 km)

Frühstück in der Jugendherberge Eckernförde wird zwischen 7:30 und 9:00 Uhr ausgegeben. Mit Schulklassen um mich herum gehöre ich zu den früheren Gästen der Speiseräume. Das Büfett war reichhaltig, aber zu viel vor einer Wanderung tut auch nicht gut.
Noch vor 9:00 hatte ich meinen Rucksack gepackt und mich wieder auf den Weg gemacht. Über eine Treppe hinunter auf den E1, verläuft dieser aber wieder hinauf etwas ab aber parallel zur Bundesstraße. Bei den Marineanlagen wechselt der Weg endgültig auf die Seite der Uferpromenade bis zum Restaurant Kiekut. Hier geht es ins Schnellmarker Holz. Ein wunderschöner Waldweg, der bei sonnig warmem Wetter auch die Kühle hält (siehe Foto).
Hinaus aus dem Forst wird man an den Strand geleitet. Für mich ist dies sicher einer der schönsten Streckenabschnitte des E1. Links die Wellen die an den Strand laufen und rechts die Steilküste. Das Gefühl der Weite, hervorgerufen durch den Blick hinaus auf die Ostsee lässt mir den etwas beschwerlichen Weg durch den Sand nicht so arg vorkommen (sieh Foto).
Am ersten Campingplatz mit Kiosk machte ich eine Pause. Einen weiteren Campingplatz lies ich rechts liegen. Der E1 führt dann wieder hinauf zur Steilküste, um schließlich bei Noer eine Militäranlage zu umwandern. Es stellte sich später heraus, dass dies nicht mehr erforderlich ist, aber ich bin brav den Wegzeichen gefolgt, um nach der Anlage wieder zum Strand geführt zu werden. Der anschließende Campingplatz bei Surendorf wurde mein Nachtquartier nach dieser kürzeren Etappe bei super Wetter.

Donnerstag, 20. Mai 2010

E1 Tag 4 (Aschberg - Eckernförde, 26 km)

Die Helligkeit des anbrechenden Tages und die vom Wind verursachten Rschelgeräusche am Zelt weckten mich ca. 7:00 Uhr. Nach ein paar Müsliriegeln und Wasser zum Frühstück wurden Zelt, schlafsck und Isomatte im Rucksack verstaut, und weiter ging es. Zunächst bergab, aber die Landschaft hat hier ein paar Hügel zu bieten. Der E1 schafft es zwischen den Siedlungen immer wieder schöne Strecken durch Forste, Gehege und Morre zu bieten, die vorbei an den Ortschaften verlaufen. Mir hat es an diesem Tag etwas widerstrebt, eine nördliche Richtung einzuschlagen, wo ich doch vor hatte nach Süden zu wandern.
Etwas erschöpft kamm ich in Osterby an, wo es laut Wanderführer einen Laden geben sollte. Da meine Reserven an Wasser erschöpft waren, freute ich mich schon auf die Möglichkeit des Nachschubes. Nun, auf dem Dorf ist es etwas anders als für mich aus Hamburg gewohnt. So ein Laden hat nicht immer geöffnet, und die Öffnugnszeiten anzuschlagen ist keine Verpflichtung. Eine nahe Wiese und Sonnenschein luden zur Mittagspause ein. Der Laden öffnete dann nach ca. einer Stunde, und ich konnte mich verpflegen.
Mit wenig Gehpausen lief ich dann zum nördlichen Ufer des Wndebyer Noors, um dort mit Blick auf ads Noor (siehe Foto) noch eine längere Rast vor Eckernförde zu machen. Es war inzwischen warm noch wärmer geworden, und der Weg durch Eckerförde bis zur Jugendherberge am südlichen Ausgangder Stadt war schweißtreibend. Die heiße Dusche und das Bett in der Jugendherberge waren mir an diesem Abend sehr willkommen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

E1 Tag 3 (Schleswig - Aschberg, 26 km)


Am Schloss Gottorf wurde ich gegen 10:00 abgesetzt. Dichte Bewölkung und ein frischer Wind versprachen ein angenehmes Wanderwetter mit Jacke . Statt gleich in den Wander-Führer zu schauen, bin ich zum weithin sichtbaren Wohnturm in der Schlei gelaufen, was sich als Sackgasse herausstellte, und ich bereits am Anfang ein paar hundert Meter mehr unterwegs war als geplant. Also Wanderführer (übrigens der von Kompass Nr. 1057 für den E1) aus der Tasche und genau aufgepasst, denn die Wegmarkierungen sind nicht immer sofort sichtbar. Bei einem neu gebauten Supermarktparkplatz musste ich dann auch mit Führer wieder die Fortführung des Weges suchen. Endlich ging es hinter einer Schule heraus aus der Stadt an die Schlei und über breite Wege nach Haitabu (siehe Foto mit Hütten). Schon der Name dieser alten Wikinger Siedlung klingt besonders. Im Anschluss an diesen geschichtsträchtigen Ort führt der Weg über eine Brücke um das anschließende Selker Noor. Meine Jacke hatte ich bereits am Stadtausgang Schleswig ausgezogen, da mir mit dem Rucksack schnell warm wurde. Nun, kurzärmelig am dicht bewachsenen Ufer haben mich dann einige Mücken geärgert, und ich war froh, als ich das Feuchtgebiet verlassen konnte. An der Selker Mühle vorbei geht es bald unter die Autobahn über Lottorf ins Westermoor (siehe Foto links), was ein nächstes High Light auf der Wegstrecke bedeutet. Schon bald nach dem Abzweig vom Plattenweg verläuft der schmale Pfad durch das Moor, der mir jeden Schritt ab vom Weg sofort nasse Füsse gebracht hätte. Nur die nahe Autobahn stört etwas. Unter dieser geht es bald wieder hindurch nach Brekendorf. Hier hatte ich vor zu übernachten. Leider war am Gasthof keine Person anzutreffen und unter der ausgehängten Telefonnummer meldete sich auch niemand. Nach einer Pause vor dem Haus ging ich weiter in die Hüttener Berge. In dem am Rande befindlichen Gasthof Waldhütte gönnte ich mir ein Mittagessen. Gut gestärkt lief ich den nun ansteigenden Weg vorbei am Heidberg, wieder hinunter in einen schönen Talkessel, um wieder hinauf zum Aschberg (97 m) mit dem bismark Denkmal aufzusteigen. Oben angekommen, war ich für die Öffnungszeiten des Cafes 20 Minuten zu spät. Auf einer Wiese neben dem dort befindlichen Sportplatz schlug ich mein Zelt auf und lies die Nacht über mich herein brechen.