Montag, 3. Oktober 2011

E1 Tag 22 (Bispingen - Soltau, 21 km)

In dem mir zugewiesenem Lehrerzimmer der JH Bispingen hatte ich nach der Wanderung am Vortag trotz leichter Unruhe gut geschlafen. Die Überraschung war der Anblick, der sich mir in dem gut besetzten Speisesaal am nächsten Morgen bot. Wie in einer Schihütte saßen dort Familien mit ihren Schihosen und der Schiunterwäsche am Oberkörper. Die JH wird offensichtlich gern von Gästen der nahe gelegenen In-Door Schianlage genutzt.
Um kurz nach 8:00 Uhr wanderte ich an diesem Tag allein in das, nach der Beschreibung im Wanderführer, erwartete Waldgebiet.

Lange Strecken verläuft der E1 hier in einiger Entfernung parallel zu Bahngleisen. Die westlich wehende Wind wehte auch das Rauschen der viel weiter hinter den Gleisen verlaufenden Autobahn zu mir herüber.

Trotz der Zivilisationsgeräusche aus der Ferne ließ ich den Wald um die Luhe-Quelle auf mich wirken. Ohne einen weiteren Menschen zu treffen unterquerte ich später die Autobahn A7 nach Westen und machte die erste Rast auf einem Baumstamm nahe einem Bauernhof.


Von dem Hof verläuft der Weg durch Wald und Feld bis zu einem Reiterhof. Anschließend muss nur noch eine kurze Strecke durch einen schönen Stadwald gewandert werden, bevor man auf die ersten Häuser der Stadt Soltau trifft. In Soltau wird bald ein Spazierweg am Fluss Böhme erreicht, der bis zur Fußgängerzone heran führt, die wiederum über eine weite Rechtskurve an die Straße zum Bahnhof führt.


Über eine an Sonn- und Feiertagen schlechte Verbindung erreichte ich am frühen Abend nach einem langen und schönen Wochenende mein Zuhause in Hamburg.

Sonntag, 2. Oktober 2011

E1 Tag 21 (Undeloh - Bispingen, 21 km)




Die Übernachtung in der Heiderose mit Nutzung der Sauna und Kneipanwendung am Vorabend hat unseren Füßen gut getan. Zu viert starteten wir von Undeloh um ca. 9:15, um uns durch Wald und Heide von Norden aus dem Wilseder Berg zu nähern. Leider musste ein Begleiter wegen Knieproblemen schon nach wenigen Kilometern den Rückweg antreten. Nun zu dritt folgten wir den folgenden Anstieg auf den Wilseder Berg (169 m). Nur wenig Einzelwanderer erreichten aus anderen Richtungen fast zeitgleich die Anhöhe, die vorher noch Menschen leer da lag. Die Sonne spendete schon reichlich Wärme, und wir genossen Sonne badend bei einer Trinkpause die Sicht.
Nach einem kürzeren Abstieg über sanfte, mit Heide bedeckten Hügeln erreichten wir das Museumdorf Wilsede. Hier mischten wir uns unter die Touristen und tranken in einem Gasthof kühle Durstlöscher. Geradlinig auf breitem Kopfsteinpflaster verläuft ein Weg zum Aussichtspunkt Totengrund, der ein Postkartenpanorama der Heidelandschaft bietet. Auch hier waren wir nicht allein und so machten wir uns nun an den endgültigen Abstieg, um dann auf gut befestigten und ausgebauten Wanderwegen, aber einsamer, nach Behringen. Ein weniger attraktiver Ort, aber ausgestattet mit einem großen Stadtpark, in dem wir eine weitere Rast einlegten.
Hinter Behringen verläuft der E1 wenig bewaldet auf geteerten Wegen durch Felder, die diese Jahr zumeist mit Mais bestellt waren. Kurz vor Bispingen wir die Autobahn A7 unterquert. Eine letzte Pause erfolgte kurz vor der beginnenden Bebauung von Bispingen. Später im Zentrum belohnten wir uns nach gut 20 km Wanderung mit einem Essen im Gartenlokal Tafelhaus. Ich verabschiedete mich von den beiden Damen, die sich nun mit dem Bus auf den Weg nach Hamburg machten, und wanderte bis zur Jugendherberge, die kurz hinter dem südlichen Ortsausgang von Bispingen auf mich wartete.

Samstag, 1. Oktober 2011

E1 Tag 20 (Buchholz - Undeloh, 27 km)

Um 8:48 sollte die klein Reisegruppe am Bahnhof Bucholz eintreffen, die mich heute begleiten wollte. Also rechtzeitig Aufstehen und Frühstücken. Das "Deutsche Haus" stellte mich zwar nicht vor die Wahl ob Tee oder Kaffee und der Minuten für das gekochte Ei, aber es gab eine sehr große Wahl zum Belegen der Brötchen.
Mit kurzer Wartezeit empfing ich den pünktlich eintreffenden Zug, und damit meine Freunde aus Hamburg. Nach einer schnellen Begrüßung wollten sich auch alle gleich auf den Weg machen. Ein paar Meter mussten wir noch entlang nicht stark befahrener Straßen gehen, bis uns der erste Abzweig auf einen anfänglich breitem aber dann schmaler werdenden und bewaldetem Weg hinauf zum Brunsberg (129 m) führte. Auf dem Weg dorthin wurden Dank der warmen Witterung, nach und nach, einige Kleidungsstücke vom Körper in den Rucksack verlagert.
Oben auf dem Brunsberg erwartete uns ein beeindruckender Rundumblick bei guter Sicht, und zwei weitere Wandergruppen, die ebenfalls früh aufgebrochen waren.
Nach einer Trinkpause machten wir uns auf den Weg bergab, streiften den Flidderberg ohne einen Anstieg wahrzunehmen und erreichten bald darauf Handeloh. Leicht erschöpft kehrten wir nahe den Bahngleisen in eine Gaststätte mit Außengelände ein, um bei sommerlichen Bedingungen im Freien zu Essen und Trinken.
Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Ein kurzes Stück führt der Weg an den Gleisen entlang, bis er nach links erst in Wiesenlandschaft und dann in den Wald des Seevetals führt. Entlang des Oberlaufs des Heideflüsschens entgegen der Stromrichtung ein wunderschöne Auenwaldlandschaft. Ein überdachter Wanderer-Rastplatz lud uns um stillen Genießen der Natur ein. Nach Verlassen des Seevetals führte uns der Weg auf Forst- und breiten Reiterwegen mit wenig Richtungsänderungen sehr geradlinig nach Undeloh.
Wir freuten uns über die gelaufenen Strecke von 27 km und tankten noch ein gemeinsames Abschlussbier. Drei der Begleiter nahmen von hier den Bus zurück. Meine liebe Frau blieb, um mich auch am Sonntag zu begleiten. Hinzu kamen noch am Abend zwei weitere Freunde, die auch am Sonntag durch die Heide dabei sein wollten. - Die beiden Wanderer vom Freitag trafen wir dann überraschender Weise auch noch in unserer Unterkunft, die das Hotel als Stützpunkt für die nächsten Etappen ausgesucht hatten.

Freitag, 30. September 2011

E1 Tag 19 (Blankenese - Buchholz, 39 km)

Die letzte Etappe, für die ich die Anreise allein mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln von zuhause aus vornehmen konnte. Ein paarmal Umsteigen (Bus, U-Bahn, S-Bahn und wieder Bus), und ich war wieder am Fähranleger Blankenese, wo ich meine letzte Etappe im Frühjahr beendete. Die Fähre um 8:30 Uhr brachte mich kurz nach Sonnenaufgang bei Windstille und spiegelglattem Wasser mit zwei weiteren Fahrgästen auf die andere Seite der Elbe. Am Estesperrwerk begann die eigentliche Wanderung. Der von mir heruntergeladene Track führte mich zu Beginn nach links an der Rückseite eines Werftgeländes vorbei, was sich als Abkürzung zum E1 darstellte, ich aber erst entdeckte, als ich schon wieder kurz vor dem gekennzeichneten Weg war. Auf einem Deich führt der E1 hier durch Apfelplantagen vorbei an den typischen Häusern der Obsthöfe im Alten Land.
Wenige hundert Meter vor mir gingen zwei Pärchen. Nach kurzer Zeit war es deutlich, dass sie nicht zusammen gehörten. Das eine Paar entpuppte sich als Walkerinnen, die den Deich bald verließen. Als ich auf das andere Paar auflief, stellte sich schnell heraus, dass die beiden auch auf dem E1 unterwegs waren. Das erste Mal, dass ich andere Wanderer auf der Strecke traf. Wir verbrachten dann den ganzen Tag zusammen, was die Etappe trotz Streckenlänge sehr kurzweilig machte. Auf unterschiedlichen Untergründen (Sand, Kopfsteinpflaster, Teer) verläuft der Weg, einmal ab vom Deich, auf relativ geradem Weg nach Süden zum Geestrücken. Die B73 wurde überquert, und bald standen wir am Eingang der Fischbeker Heide, wo eine Herde Heidschnucken auf uns wartete. Leider ließen wir uns von E1 Markierungen der Nebenstrecke vom S-Bahnhof Neugraben fehlleiten, und machten so einen ungeplanten Schlenker durch Neugraben, da wir wieder zum Einstieg zur Fischbeker Heide zurück mussten. Es folgte eine sonnige Durchquerung der Heide mit steileren An- und Abstiegen zu den Höhen in der Region. Am Segelflughafen pausierten wir kurz. Der Übergang in das bewaldete Gebiet des Rosengartens verlief ohne Berührungspunkte zu bebautem Gebiet. Einsame, schöne Waldwege über sanfte Hügel an einer Waldsiedlung vorbei brachten uns weiter nach Süden. Der Wanderführer versprach uns nach einer Anhöhe mit einem "Karlsstein" den Abstieg zur "Karlsschänke". Wir freuten uns und schon auf ein kühles Getränk, bis wir vor Ort feststellen mussten, dass Freitags Ruhetag ist. Ein kurzes Stück weiter im Wald genehmigten wir uns noch eine kleine Rast, bei der wir unsere letzten Getränkevorräte aufbrauchten. Mit dem Ziel Steinbeck, Buchholz machten wir uns auf die letzten Kilometer, um am Ende ein "Siegerbier" zu bekommen. Etwas ausgelaugt erreichten wir dann den Ort, und bald eine Einkehrmöglichkeit, wo wir jeweils ca. einen Liter Flüssigkeit in unterschiedlicher Geschmacksrichtung zu uns nahmen. Die letzten Kilometer bis zum Bahnhof bzw. Hotel in Buchholz waren dann schnell gemacht. Um ca. 18:30 verabschiedete ich mich von meinen Begleitern am Bahnhof und stiefelte zum "Deutschen Haus", welches direkt am E1 liegt.

Samstag, 7. Mai 2011

E1 Tag 18 (Reinbek - Blankenese, 42 km)

Bequem mit der S-Bahn konnte ich zu der geplanten Tagestour antreten. Wie schon auf der letzten Etappe erlebt, sollte es wieder ein sehr sonniger Tag werden und warm dazu.
Relativ spät, um ca. 11:00 begann ich die Tour. Vom S-Bahnhof hinauf zum E1 sind es nur ein paar hundert Meter. Zunächst bleibt man durch Reinbek auf einem höher gelegenen Weg, der durch eine Art Stadtwald führt, bis der E1 sich wieder an der Bille entlang schlängelt. Die nun folgenden Wege sind deutlich für den Ausflugsverkehr aus Hamburg und Umgebung gedacht und befestigt. Über das kleine Schloss von Bergedorf erreicht man den Vorort von Hamburg. Die Kreuze durch den Stadtteil und die dortige Fußgängerzone habe ich nicht gefunden, aber meine Route führte mich ohne viel Fehlschlenker wieder hinaus über die mit kleinen Villen aus der Gründerzeit bestückte ansteigende Straße Höperfeld.
Nach dem Ausgang von Bergedorf und Überquerung der B5 zweigt der E1 wieder direkt nach Westen in ein Forst, welches zu den Boberger Dünen führt. An Badeteichen und einem Segelflugplatz vorbei wendet sich der Weg wieder über die A1 und B5 nach Kirchwerder. Es folgt ein Stück an der Straße durch eine Wohnsiedlung bis zum Schleemer Bach. Dem Bachverlauf folgend stößt der E1 auf die U-Bahn Billstedt. Entlang der U-Bahn Trasse, die schnell unterirdisch verläuft, führt der E1 bis zum Berliner Tor einer Grünanlage, die dem Wanderer nicht erahnen lässt, wie dicht die Besiedelung nur wenig parallel zum weg das Bild prägt.
Am Berliner Tor muss eine große Kreuzung überquert werden, bevor man rechts in den Lomühlenpark geleitet wird, der bis zur Straße Langer Reihe heran führt. Von hier sind es nur wenige Schritte bis zur Außenalster.
Entlang der Außenalster unter die Kennedy Brücke zur Lombards Brücke hinauf wechseln wir die Uferseite der Alster nach Westen. Über den Dammtor Bahnhof geht es weiter in die Wallanlagen. Am Ende ist eine breite Straße zu queren, bevor der E1 am Bismarck-Denkmal zu den Landungsbrücken des Hamburger Hafens führt.
Ich hab's mir nicht ausgesucht, aber es war Hafengeburtstag. Durch Menschenmassen hindurch bewegte ich mich bis zum Fischmarkt. Anschließend wurde es leerer. Den Aufstieg in die Grünanlagen, wo der E1 Altona streift, habe ich verpasst. In Övelgönne stieß ich dann wieder auf das weiße Kreuz des Wanderweges. Bis Blankenese folgte ich dem Weg vorbei an vielen Spaziergängern, die den schönen Tag für einen Ausflug an die Elbe nutzten.
Der Bus vom Fähranleger brachte mich zum S-Bahnhof Blankenese, von wo mich die S-Bahn ohne Umsteigen nach Hause brachte.

Samstag, 30. April 2011

E1 Tag 17 (Güster - Reinbek, 46 km)

Die Anfahrt wurde mir erleichtert, denn meine Frau war so lieb mich nach Güster zu bringen. Schon auf der Hinfahrt deutete sich an, dass es ein sonnenreicher Tag werden würde. Um etwa 8:45 Uhr konnte ich meine Wanderung vom Dorfplatz in Güster beginnen.
Aus dem Zentrum hinaus verläuft der Weg an der Straße nach Norden, bis es links ab in den Forst Stubbenteich abzweigt, der auf einem schmalen Pfad durch dichte Bewaldung führt. Heraus kommt man bei Roseberg. Bald wird die A24 überquert. Auf befestigten Wegen geht es weiter durch bewaldetes Grün und schließlich auf einer sehr alten Allee nach Schloss Wotersen. Nun verläuft der Weg durch Felder und an Waldrändern vorbei und kleine Dörfer (Talkau und Fuhlenhagen). Schon kurz vor Basthorst wurde die Ruhe durch Lautsprecheransagen gestört. Über die Felder konnte ich einige Festzelte ausmachen. Nach Erreichen des Ortes stellte ich fest, dass eine der vielen Veranstaltungen auf Gut Basthorst (bekannt auch durch die Auftritte von Vicky Leandros dort) stattfand. Der E1 führte mich durch einen Haken nach Süden weg von dem Treiben, um kurz darauf wieder durch frisch blühende Rapsfelder nach Westen Richtung Kuddewörde abzuknicken.
Der Ort Kuddewörde geht in die Ortschaft Grande über, wo ich in ein Restaurant einkehrte, um die Mittagspause mit einer warmen Mahlzeit zu verbinden.
In Grande stößt der E1 auf die Grander Mühle. Nach wenig Strecke etwas abseits zur Bille verläuft der Weg mit wenigen Abstechern nun bis Bergedorf dem Verlauf der Bille. Ein sehr schöner naturbelassener Pfad ohne deutliche Wegbegrenzung und kleinen Seitenbächen, die gequert werden müssen.
Mein geplantes Tagesziel war Aumühle, aber als ich durch den gut besuchten Sachsenwald ankam, war mir noch nicht nach aufhören und so wanderte ich einfach weiter. Erst später, als ich langsam müde wurde, merkte ich, was es bedeutet ohne Karte und Führer auf ungeplant weiter zu gehen. Ich hatte keine Ahnung, wie weit es bis zur nächsten Möglichkeit (S-Bahn Station) zur Rückreise nach Hause war. Etwas erschlagen erreichte ich dann nach 46 km um kurz vor 19:00 Reinbek, wo ich dann in die S-Bahn steigen konnte.

Samstag, 23. April 2011

E1 Tag 16 (Mölln - Güster, 21 km)

Mit den anderen, meist per Rad reisenden Gästen der Jugendherberge nahmen wir das Frühstück in der Jugendherberge von Mölln zu uns. Im Anschluss gingen wir wieder zurück zum E1, der Mölln am östlichen Stadtrand streift. Entlang am Mühlenbach führt der Weg zum Schmalsee, der nach einer Enge in den Lüttauer See übergeht. - Der Unrat an einer überdachten Raststelle bewegte uns, diesen kurzerhand zu beseitigen. Vermutlich hatten hier Jugendliche eine Party gefeiert, und am Ende desorientiert vergessen, die leeren Flaschen (mindestens 10) hochprozentiger Getränke in die dafür vorgesehen Abfallbehältnisse zu entsorgen. - Am Ende des Schmalsees muss eine Landstraße überquert werden, um direkt im Anschluss an den Wanderwerg des Drüsensees zu gelangen. Nach ein paar Blicken auf die Umgebung wurde uns bewusst, dass wir ca. 15 Jahre zuvor schon einmal mit unseren damals noch kleinen Kindern an diesem See waren.
Am Südufer folgt der Weg dem Lottbach. Zwischen kleinen Ästen, die auf dem Weg lagen, entdeckten wir eine sich sonnende Blindschleiche auf dem Weg. Ohne weitere Reaktion ließ sie uns passieren. Der E1 wendet sich ab vom Bach in ein Forst, über den wir nach mehreren rechtwinklig abzweigenden Wegen die A24 unterwanderten und schließlich an den Waldrand kamen. Die Allee, die vor uns lag, führte uns direkt über den Elbe-Lübeck-Kanal zu unserem Tagesziel Güster.

Freitag, 22. April 2011

E1 Tag 15 (Ratzeburg - Mölln, 15 km)


Zwei Tage zu zweit. Die Etappen entlang der Seen zwischen Ratzeburg und Güster konnte ich mit meiner Frau genießen. Mit dem Auto fuhren wir zum Zielpunkt Güster, und wegen Bauarbeiten an der Bahnstrecke über Busverkehr zum Ausgangspunkt Ratzeburg.
An den belebten Promenaden des Küchensees starteten wir. Die Anzahl der Spaziergänger nahmen am östlichen Seeufer schnell ab. Am Südufer zweigt der E1 dann ab in einen Wald, der einen erst an der Stadtgrenze von Mölln entlässt. Am Rande eines Steilhangs erreicht man die Nordspitze des Ortes. Eine Bank lud uns zur kleinen Rast ein und wir genossen die schöne Aussicht auf Mölln mit seinen Seen. Nach dem Abstieg mussten wir vom E1 abweichen, um unser Nachtquartier zu erreichen. Die Jugendherberge am westlichen Seeufer bot uns die für den Ausflug adäquate Unterkunft. Es blieb noch ausreichend Zeit, um zum Abendessen den Ratskeller neben der Bronzeskulptur von Till Eulenspiegel aufzusuchen. Bis auf die direkte Umgebung dieses mit Kopfsteinpflaster belegten Rathausplatzes bietet Mölln nicht überall ein schönes Stadtbild.

Sonntag, 6. März 2011

E1 Tag 14 (Klein Grönau - Ratzeburg, 30 km)

Die zweite Etappe, im Dauerlauf statt als Wanderung, begann wie der Vortag mit strahlender Sonne. Wenn auch die Temperaturen noch knapp über 0°C lagen, fehlte es nicht an der notwendigen Motivation. Allein die Strecke per Dauerlauf stand mir etwas bevor. Mit dem Bus von Ratzeburg wurde ich direkt zum Endpunkt der gestrigen Etappe gebracht.
Der Weg führt in direkter Verlängerung der Startbahn des Flughafens von Lübeck, aber ohne es zu sehen oder zu hören, von der B207 südlich am Flughafen vorbei am Bankensee entlang. Der E1 lässt mich die kleinen steilen Hügel herauf und herunter laufen (
uups, einmal kurz eine Abzweigung verpasst, und zurück). Die Bahnlinie und Autobahn A1 passierend immer gen Westen geht es auf dem E1 bis nach Krummesse. Die erste Stunde und ca. 10 km sind herum. Über eine schmale Straßenbrücke wird der Elbe-Lübeck-Kanal gekreuzt. Am Kanal entlang, der zum Glück ein paar Kurven aufweist, lief ich geruhsam an vielen Ausflüglern vorbei, wie ein Insekt der Sonne entgegen. Nach der zweiten Stunde erreichte ich Berkenthin, wo die Straßenbrücke plus Zufahrten gerade komplett erneuert wurden. Am südlichen Ortsende gibt es dann noch eine Fußgängerbrücke, über die der E1 den Wanderer zurück auf die Ostseite des Kanals zieht. Durch den Friedhof der am Kanal stehenden Kirche führt der Wanderweg nach Osten an den Ratzeburger See. Bis dahin geht es auf und ab über unterschiedlichste Bodenbeläge vom Ackerrandstreifen bis zum Asphaltweg. Mein Dauerlauf verfiel von nun an immer häufiger in ein Walking, was mich nicht daran hinderte, die landschaftlich reizvolle Strecke zu genießen.
In Buchholz direkt am Seeufer biegt der Weg rechtwinklig nach Süden ab. Ein kurzes Stück verläuft der Weg am See entlang. Ich habe hier wieder einen sehr durchweichten Boden durchlaufen müssen. Nachdem der Blick auf das nicht mehr allzuweite Ratzeburg gegönnt wird, führt der Weg hinauf die Uferböschung in eine Hügellandschaft abseits vom Ufer des Sees, was bis zum Etappenziel Ratzeburg so bleibt.

Samstag, 5. März 2011

E1 Tag 13 (Lübeck Kücknitz - Klein Grönau, 19 km)

Der früh angefangene Winter, denn schon zum Heiligabend hatten wir eine feste und bereits änger liegende Schneedecke, verabschiedete sich langsam. Endlich lockte die das Wetter wieder zum Wandern. Leider standen mir zeitlich noch ein paar Trainignseinheiten als Vorbereitung für den Syltlauf im Wege. Nun passte es aber ganz gut, dass ich noch ein Wochenende mit längeren Läufen vor mir hatte und der E1 ja auch "laufbar" ist. Statt mit Wanderausstattung machte ich mich mit zwei Garnituren Laufwäsche auf in ein sonniges Wochenende für die nächsten beiden Etappen auf dem E1.
Mit dem Auto fuhr ich zum Ziel der ersten Etappe, um mich mit dem Bus über das Zentrum von Lübeck nach Kücklau bringen zu lassen. Dort wo ich im letzten Jahr aufhörte lief ich nun einen Weg fort von der Schnellstraße durch moorige Wäldchen bis zur Trave. Die Wegmarkierungen des E1 enden auf eine Sackgasse vor einer neueren Trave Unterführung. Auf Verdacht bin ich dann nach links weiter durch den Wald dicht an der Trasse bis zu einem Fußgängerweg und der nächsten Busstation gegangen, denn die Unterführung ist als KFZ-Straße angelegt. Ein kostenloser Bus-Shuttle mit Anhänger für Fußgänger, Rad- und Mopedfahrer bringt die Fahrgäste im 30 Minuten-Takt auf die andere Seite, wo ich schnell wieder die Fährte des E1 aufnehmen konnte. An solchen Stellen hilft ein GPS mit vorher eingegebener Route und Kartendarstellung ungemein. Der E1 geht noch ein kurzes Stück entlang der Trave (siehe Foto), bevor er an kleineren Seen vorbei durch mooriges Gelände nach Süden führt. Vorbei an den Wesloher Tannen nähert sich der Weg immer wieder einem Landgraben. Kurz durch eine Siedlung mit den typischen Nachkriegshäusern stößt der E1 dann auf die Wakenitz. An einer Badestelle des Kleine Sees, durch eine Bahn-Unterführung und über eine Fußgängerbrücke über die Wakenitz bleibt der Weg vorerst nahe dem westlichen Ufer der Wakenitz. Durch die gerade aufgetauten Böden und den geringen Höhenunterschied zum Fluss war der Weg beim meinem Durchlaufen lange Strecken sehr matschig. Es ist erstaunlich, durch welch schönes Gelände man so nah an der Stadt vorbei geführt wird, ohne von Lübeck etwas zu sehen. Eine nahe Klinik verursachte auf dem Schlussstück der heutigen Etappe noch für viele Spaziergänger. Aus dem Wald heraus stieß ich in Klein Grönau auf die B207, wo mein Auto auf mich wartete.