Freitag, 30. September 2011

E1 Tag 19 (Blankenese - Buchholz, 39 km)

Die letzte Etappe, für die ich die Anreise allein mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln von zuhause aus vornehmen konnte. Ein paarmal Umsteigen (Bus, U-Bahn, S-Bahn und wieder Bus), und ich war wieder am Fähranleger Blankenese, wo ich meine letzte Etappe im Frühjahr beendete. Die Fähre um 8:30 Uhr brachte mich kurz nach Sonnenaufgang bei Windstille und spiegelglattem Wasser mit zwei weiteren Fahrgästen auf die andere Seite der Elbe. Am Estesperrwerk begann die eigentliche Wanderung. Der von mir heruntergeladene Track führte mich zu Beginn nach links an der Rückseite eines Werftgeländes vorbei, was sich als Abkürzung zum E1 darstellte, ich aber erst entdeckte, als ich schon wieder kurz vor dem gekennzeichneten Weg war. Auf einem Deich führt der E1 hier durch Apfelplantagen vorbei an den typischen Häusern der Obsthöfe im Alten Land.
Wenige hundert Meter vor mir gingen zwei Pärchen. Nach kurzer Zeit war es deutlich, dass sie nicht zusammen gehörten. Das eine Paar entpuppte sich als Walkerinnen, die den Deich bald verließen. Als ich auf das andere Paar auflief, stellte sich schnell heraus, dass die beiden auch auf dem E1 unterwegs waren. Das erste Mal, dass ich andere Wanderer auf der Strecke traf. Wir verbrachten dann den ganzen Tag zusammen, was die Etappe trotz Streckenlänge sehr kurzweilig machte. Auf unterschiedlichen Untergründen (Sand, Kopfsteinpflaster, Teer) verläuft der Weg, einmal ab vom Deich, auf relativ geradem Weg nach Süden zum Geestrücken. Die B73 wurde überquert, und bald standen wir am Eingang der Fischbeker Heide, wo eine Herde Heidschnucken auf uns wartete. Leider ließen wir uns von E1 Markierungen der Nebenstrecke vom S-Bahnhof Neugraben fehlleiten, und machten so einen ungeplanten Schlenker durch Neugraben, da wir wieder zum Einstieg zur Fischbeker Heide zurück mussten. Es folgte eine sonnige Durchquerung der Heide mit steileren An- und Abstiegen zu den Höhen in der Region. Am Segelflughafen pausierten wir kurz. Der Übergang in das bewaldete Gebiet des Rosengartens verlief ohne Berührungspunkte zu bebautem Gebiet. Einsame, schöne Waldwege über sanfte Hügel an einer Waldsiedlung vorbei brachten uns weiter nach Süden. Der Wanderführer versprach uns nach einer Anhöhe mit einem "Karlsstein" den Abstieg zur "Karlsschänke". Wir freuten uns und schon auf ein kühles Getränk, bis wir vor Ort feststellen mussten, dass Freitags Ruhetag ist. Ein kurzes Stück weiter im Wald genehmigten wir uns noch eine kleine Rast, bei der wir unsere letzten Getränkevorräte aufbrauchten. Mit dem Ziel Steinbeck, Buchholz machten wir uns auf die letzten Kilometer, um am Ende ein "Siegerbier" zu bekommen. Etwas ausgelaugt erreichten wir dann den Ort, und bald eine Einkehrmöglichkeit, wo wir jeweils ca. einen Liter Flüssigkeit in unterschiedlicher Geschmacksrichtung zu uns nahmen. Die letzten Kilometer bis zum Bahnhof bzw. Hotel in Buchholz waren dann schnell gemacht. Um ca. 18:30 verabschiedete ich mich von meinen Begleitern am Bahnhof und stiefelte zum "Deutschen Haus", welches direkt am E1 liegt.