Montag, 3. Oktober 2011

E1 Tag 22 (Bispingen - Soltau, 21 km)

In dem mir zugewiesenem Lehrerzimmer der JH Bispingen hatte ich nach der Wanderung am Vortag trotz leichter Unruhe gut geschlafen. Die Überraschung war der Anblick, der sich mir in dem gut besetzten Speisesaal am nächsten Morgen bot. Wie in einer Schihütte saßen dort Familien mit ihren Schihosen und der Schiunterwäsche am Oberkörper. Die JH wird offensichtlich gern von Gästen der nahe gelegenen In-Door Schianlage genutzt.
Um kurz nach 8:00 Uhr wanderte ich an diesem Tag allein in das, nach der Beschreibung im Wanderführer, erwartete Waldgebiet.

Lange Strecken verläuft der E1 hier in einiger Entfernung parallel zu Bahngleisen. Die westlich wehende Wind wehte auch das Rauschen der viel weiter hinter den Gleisen verlaufenden Autobahn zu mir herüber.

Trotz der Zivilisationsgeräusche aus der Ferne ließ ich den Wald um die Luhe-Quelle auf mich wirken. Ohne einen weiteren Menschen zu treffen unterquerte ich später die Autobahn A7 nach Westen und machte die erste Rast auf einem Baumstamm nahe einem Bauernhof.


Von dem Hof verläuft der Weg durch Wald und Feld bis zu einem Reiterhof. Anschließend muss nur noch eine kurze Strecke durch einen schönen Stadwald gewandert werden, bevor man auf die ersten Häuser der Stadt Soltau trifft. In Soltau wird bald ein Spazierweg am Fluss Böhme erreicht, der bis zur Fußgängerzone heran führt, die wiederum über eine weite Rechtskurve an die Straße zum Bahnhof führt.


Über eine an Sonn- und Feiertagen schlechte Verbindung erreichte ich am frühen Abend nach einem langen und schönen Wochenende mein Zuhause in Hamburg.

Sonntag, 2. Oktober 2011

E1 Tag 21 (Undeloh - Bispingen, 21 km)




Die Übernachtung in der Heiderose mit Nutzung der Sauna und Kneipanwendung am Vorabend hat unseren Füßen gut getan. Zu viert starteten wir von Undeloh um ca. 9:15, um uns durch Wald und Heide von Norden aus dem Wilseder Berg zu nähern. Leider musste ein Begleiter wegen Knieproblemen schon nach wenigen Kilometern den Rückweg antreten. Nun zu dritt folgten wir den folgenden Anstieg auf den Wilseder Berg (169 m). Nur wenig Einzelwanderer erreichten aus anderen Richtungen fast zeitgleich die Anhöhe, die vorher noch Menschen leer da lag. Die Sonne spendete schon reichlich Wärme, und wir genossen Sonne badend bei einer Trinkpause die Sicht.
Nach einem kürzeren Abstieg über sanfte, mit Heide bedeckten Hügeln erreichten wir das Museumdorf Wilsede. Hier mischten wir uns unter die Touristen und tranken in einem Gasthof kühle Durstlöscher. Geradlinig auf breitem Kopfsteinpflaster verläuft ein Weg zum Aussichtspunkt Totengrund, der ein Postkartenpanorama der Heidelandschaft bietet. Auch hier waren wir nicht allein und so machten wir uns nun an den endgültigen Abstieg, um dann auf gut befestigten und ausgebauten Wanderwegen, aber einsamer, nach Behringen. Ein weniger attraktiver Ort, aber ausgestattet mit einem großen Stadtpark, in dem wir eine weitere Rast einlegten.
Hinter Behringen verläuft der E1 wenig bewaldet auf geteerten Wegen durch Felder, die diese Jahr zumeist mit Mais bestellt waren. Kurz vor Bispingen wir die Autobahn A7 unterquert. Eine letzte Pause erfolgte kurz vor der beginnenden Bebauung von Bispingen. Später im Zentrum belohnten wir uns nach gut 20 km Wanderung mit einem Essen im Gartenlokal Tafelhaus. Ich verabschiedete mich von den beiden Damen, die sich nun mit dem Bus auf den Weg nach Hamburg machten, und wanderte bis zur Jugendherberge, die kurz hinter dem südlichen Ortsausgang von Bispingen auf mich wartete.

Samstag, 1. Oktober 2011

E1 Tag 20 (Buchholz - Undeloh, 27 km)

Um 8:48 sollte die klein Reisegruppe am Bahnhof Bucholz eintreffen, die mich heute begleiten wollte. Also rechtzeitig Aufstehen und Frühstücken. Das "Deutsche Haus" stellte mich zwar nicht vor die Wahl ob Tee oder Kaffee und der Minuten für das gekochte Ei, aber es gab eine sehr große Wahl zum Belegen der Brötchen.
Mit kurzer Wartezeit empfing ich den pünktlich eintreffenden Zug, und damit meine Freunde aus Hamburg. Nach einer schnellen Begrüßung wollten sich auch alle gleich auf den Weg machen. Ein paar Meter mussten wir noch entlang nicht stark befahrener Straßen gehen, bis uns der erste Abzweig auf einen anfänglich breitem aber dann schmaler werdenden und bewaldetem Weg hinauf zum Brunsberg (129 m) führte. Auf dem Weg dorthin wurden Dank der warmen Witterung, nach und nach, einige Kleidungsstücke vom Körper in den Rucksack verlagert.
Oben auf dem Brunsberg erwartete uns ein beeindruckender Rundumblick bei guter Sicht, und zwei weitere Wandergruppen, die ebenfalls früh aufgebrochen waren.
Nach einer Trinkpause machten wir uns auf den Weg bergab, streiften den Flidderberg ohne einen Anstieg wahrzunehmen und erreichten bald darauf Handeloh. Leicht erschöpft kehrten wir nahe den Bahngleisen in eine Gaststätte mit Außengelände ein, um bei sommerlichen Bedingungen im Freien zu Essen und Trinken.
Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Ein kurzes Stück führt der Weg an den Gleisen entlang, bis er nach links erst in Wiesenlandschaft und dann in den Wald des Seevetals führt. Entlang des Oberlaufs des Heideflüsschens entgegen der Stromrichtung ein wunderschöne Auenwaldlandschaft. Ein überdachter Wanderer-Rastplatz lud uns um stillen Genießen der Natur ein. Nach Verlassen des Seevetals führte uns der Weg auf Forst- und breiten Reiterwegen mit wenig Richtungsänderungen sehr geradlinig nach Undeloh.
Wir freuten uns über die gelaufenen Strecke von 27 km und tankten noch ein gemeinsames Abschlussbier. Drei der Begleiter nahmen von hier den Bus zurück. Meine liebe Frau blieb, um mich auch am Sonntag zu begleiten. Hinzu kamen noch am Abend zwei weitere Freunde, die auch am Sonntag durch die Heide dabei sein wollten. - Die beiden Wanderer vom Freitag trafen wir dann überraschender Weise auch noch in unserer Unterkunft, die das Hotel als Stützpunkt für die nächsten Etappen ausgesucht hatten.