Sonntag, 15. Juli 2012

E1 Tag 28 (Steinhude - Bad Nenndorf, 28 km)

Wie ein Stein hatte ich geschlafen, bevor ich rechtzeitig zum Frühstück aufstand. Viel war nicht los im Speiseraum. Außer mir gab es einen weiteren Gast, aber vielleicht schliefen andere Gäste noch.
Bei aufgerissenem Himmel und mäßigen Teperaturen brach ich zur nächsten Etappe auf. Der vom Unwetter noch feuchte Boden führt nach kurzer Strecke dicht an das Steinhuder Meer, wo der E1 dem Weg am See folgt. Immer wieder gibt es schöne Aussichten auf den See, bis der Weg am Hagenburger Kanal, an diesem entlang, nach Süden abzweigt. Bald wird der Kanal überquert und der Blick wird frei auf das kleine Schloss Hagenburg, was ich bei Sonnenschein genießen durfte.
Obwohl noch nicht viel Strecke geschafft war, merke ich, dass dies nicht mein Tag ist. Es fühlte sich alles ungewöhnlich anstrengend an.
Am Schloss Hagenburg vorbei quert der E1 die Bundesstraße B441. Nach Durchwanderung der Siedlung Hagenburg geht es endlich wieder in den Wald. Das Hagenburger Holz wird bis zur nächsten Straße passiert, die wieder überquert wird. Nun kommt man dem Kaliberg von Bokeloh sehr nahe, der wegen seiner Höhe und der zum Teil weißlichen Färbung schon von weit her immer wieder zu sehen war. Im Anschluss wird die Siedlung Mesmerode durchwandert, wo der Weg weiter nach Süden, Richtung Idensen führt. In Idensen geht es auf Nebenstraßen zum Mittellandkanal.
Hier war ich trotz der wenigen bisher gewandereten Kilometer schon richtig erschöpft und machte auf einer Bank mit Blick auf den Mittellandkanal eine kleine Pause.
Entlang am Mittellandkanal geht es weiter bis zu einer Fußgängerbrücke über den Kanal, von ich durch ein bewaldetes Stück weiter nach Osten bis zur Siedlung Haste kam. Am Waldrand musste ich wieder pausieren.
Über eine Landstraße leiteten mich die weißen Kreuze durch eine Einzelhaus Neubausiedlung von Haste. Hier habe ich dann einen Bewohner im Garten angesprochen, um mir meine bereits geleerten Wasserflaschen wieder zu füllen, was einhergehend mit einem kleinen Schwätzchen gern getan wurde.
Hinter der Siedlung fing der Wald von Schaumburg an, in dem der E1 wieder die südliche Richtung vorgab. Aus dem Wald heraus ist die Autobahn A2 zu sehen und hören, auf die der Weg direkt drauf zu steuert, um kurz davor nach Westen zu schwenken.
Ein weiteres Mal muss ich ausgiebig auf einer kleinen Wiese pausieren. Aber ich hatte den Plan, einen bestimmten Zug von Bad Nenndorf zu nehmen, weshalb ich nun etwas auf die Zeit schauen musste. Bei frischem Wind aber Sonne setzte ich zum letzten Stück an, für das ich, um zum Bahnhof zu gelangen, ein kleines Stück weg vom E1 abweichen musste.
In Waltringhausen habe ich mich dann vertan, bin zuerst in die falsche Richtung gegangen, und habe dann zweimal den gleichen Häuserblock umkreist. Die zweiten angesprochenen Hausbewohner haben mich dann auf den richtigen Weg gebracht, aber für den geplanten Zug war es nun zu knapp. Eine Pause vor Bad Nenndorf gönnte ich mir noch, bevor ich den Bahnhof anlief und den nächsten Zug rechtzeitig erreichte.
Es stellte sich kurz darauf zuhause heraus, dass meine schwache Konstitution durch eine bereits vorhandene Infektion verursacht wurde, die nach der Wanderung erst richtig ausbrach, und mit einer Lungenentzündung endete.
Die Umgebung der letzten beiden Etappen ist vermutlich schöner als ich sie duch meinen physisch geschwächten Zustand wahrgenommen habe, durch die der Wunsch des Ankommens vordergründig wurde.


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