Samstag, 14. Juli 2012

E1 Tag 27 (Scharreller Weg bis Steinhude, 30 km)

Sehr spontan kam der Entschluss für die beiden kommenden Etappen. Nur die Fahrkarten wurden kurzfristig noch online beschafft, aber weder die Unterkunft war gebucht noch die Route in den GARMIN Oregon 300 eingegeben.
Die Jahreszeit mit den langen Tagen hat mich dazu bewogen, nicht extra früh aufzustehen. Nach ca. 4 h Fahrzeit setzte mich der Bus am Scharreller Weg in Negenborn im Walde um ca. 12:00 Uhr ab. Auf geteertem Weg vorbei an Waldgrundstücken, mit frischem Wind und Nieselregen von vorn leitete mich der E1 nach Westen. Bald wechselt die Zufahrt zu einem Schotterweg der, immer noch geradeaus, wieder zum Teerweg mutiert, als er in den Verkehrsbereich von Scharrell übergeht. Auf Schotterwegen führt der Weg nun nach links am nördlichen Rand vom Otterhagener Moor vorbei.
Ist das südwestliche Ende des Moores erreicht, schwenkt der Weg nach Westen am südlichen Ende Otternhagens vorbei immer gerade aus durch den Mecklen Horster Wald bis zur Bundesstraße 6. An dem dortigen Rastplatz verläuft eine Landstraße über die B6, die der E1 ebenfalls als Querung nutzt. Es folgt ein kurzer Abschnitt an der Leine, von der jedoch kaum etwas zu sehen ist. Ab Bordenau folgt der Weg über Poggenhagen für viele Kilometer immer der Straße entlang. Vermutlich war ich an dem Tag nicht sehr fit, warum mir den Streckenverlauf der nächsten 8 km mit den langen Geraden, wenig wechselnden Landschaftbildern und dem Autoverkehr, als negativ in Erinnerung bleibt. Dazu beigetragen hat sicher mein ungewollter Abstecher kurz nach Überquerung der Leine in Richtung Wunstorf (+2,6 km "Umweg").
Der Blick nach links bzw. nach Süden zeigte deutlich, dass die km im Flachland gezählt waren. Wesergebirge und Deister bildeten den Hintergrund zu den davor liegenden Aussichten. Kurz vor Erreichen der Ortschaften am Steinhuder Meer biegt der E1 kurz rechts ab von der Landstraße und führt in einem Bogen in die besiedelten Gebiete. Nicht immer auf dem E1, mehr mit der Anschrift der Unterkunft in der Hand, die ich von einer Pause nördlich des ehemaligen Militärflugplatzes hinter Poggenhagen telefonisch buchte, wanderte ich durch die Straßen. Ein Gewitterschauer in Ortsmitte lies mich ein letztes einmal innehalten, orientieren, um mit Regenponcho vorbei an einem Spielmannzug, der ungeachtet der Flüssigkeitsmengen vom Himmel seinen Zug fortsetzte, die heutige Etappe beim Hotel "Tiedemann" am Knick zu beenden. Das Zimmer nach hinten heraus hielt die Geräusche vom Schützenfest im Ortskern ausreichend fern, und ich schlief tief und fest. Während ich träumte, soll ein Unwetter die ganze Nacht über Steinhude gewütet haben.

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